Stinson L-5 Sentinel
Bevor man so ein Projekt in Angriff nimmt , macht man sich so seine Gedanken.. Ich hatte noch einen neuen Quadra 52cm³. Das Modell sollte nicht zu aufwendig zu konstruieren sein. Es sollte sich in Einzelteilen gut transportieren lassen, da ich es in unserem Ferienhaus in Ungarn fertigen möchte. Dort ist der Bastelkeller nicht so groß und auch nicht so gut ausgestattet. Natürlich aus Holz. Das war klar. So fiel meine Wahl auf die Stinson L-5 Sentinel.
Original:
Die Stinson L-5 war eines der wichtigsten amerikanischen Flugzeuge des Zweiten Weltkrieges. Fast 4000 wurden in Wayne Michigan , durch die Firma Stinson zwischen 1942 und 1945 hergestellt, einige hundert existieren heute noch. Als wahres Arbeitspferd der US Army Air Forces absolvierte die L-5 eine Vielzahl von verschiedenartigen Einsätzen, als Verbindungsflugzeug, Such-, und Rettungsflugzeug, Fotoaufklärung, Kurierdienst, Versorgungseinsätze und Artilleriebeobachtung. Die kurze Start- und Landestrecke ermöglichte den Einsatz unter einfachen Bedingungen außerhalb von befestigten Landebahnen.
Nach einer Vorführung der deutschen Fieseler Fi 156 "Storch" 1938 kam es zu einer Untersuchung seitens der US-Luftwaffe über die Verwendung ziviler Konstruktionen für die Armee. 1940 lud die Armee verschiedene Hersteller ein, bestehende Flugzeuge einzureichen, um das militärische Potential der jeweiligen Zivilflugzeuge festzustellen. Von den insgesamt sechs Entwürfen fiel besonders eine Voyager mit einem 100 PS Franklin O-200-1 Motor auf. Dieses schwungvolle kleine Flugzeug wurde YO-54 bezeichnet. Die Armee bestellte zunächst 10 Stück davon und versahen sie mit der Bezeichnung AT-19A, die später in L-5 geändert wurde ( L für Liaison= Verbindung). Der Durchbruch für die Bestellung von 275 Flugzeugen durch die Armee kam mit der Verwendung des 185 PS starken Lycoming O-435-1, der in einen Prototyp mit vergrößertem Seitenleitwerk und anderen Verbesserungen eingebaut wurde. Bis 1942 wurden 1700 L-Sentinel von der Armee bestellt und bis 1945 weiter 2400 Stück.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gingen viele L-5 nach Korea. Bis 1957 blieben die L-5 in den Streitkräften der USA, Japan und Europa im Einsatz. Danach wurden viele Flugzeuge von zivilen Eigentümern weiterbetrieben.
Beschreibung |
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Einsatzart |
Verbindungsflugzeug, Frontkommunikation, Search and Rescue, Artelleriebeobachtung und Aufklärung |
Besatzung | Ein Pilot und ein Beobachter |
Abmessungen |
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Länge | 7,35m |
Spannweite | 10,35m |
Höhe | 2,10m |
Flügelfläche | 16,56m² |
Gewichte |
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Leergewicht | 668 kg |
Maximales Gewicht | 990 kg |
Motorisierung |
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Motorbezeichnung | Lycoming O-435-A |
Leistung | 185 PS |
Flugleistung |
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Höchstgeschwindigkeit | 216 km/h |
Einsatzradius | 600km |
Dienstgipfelhöhe | 4500 m |
Maximale Steigrate | 988 ft/min |
( Quelle: Wikipedia )
Modell:
Den Plan ließ ich mir von Roy Vaillancourt aus Kanada schicken. Das notwendige Holz habe ich mir in meiner Werkstatt zugeschnitten, da die amerikanischen Maße anders sind. Darin hatte ich aber schon ausreichend Erfahrung. So hat es insgesamt 4 Jahre gedauert, bis ich die Einzelteile aus Ungarn nach Hause mitnehmen konnte, da ja nur in Ferienabschnitten gebaut werden konnte.
Das Baubrett hatte ich mir in genauer Länge von Zuhause mitgebracht. Die Spanten wurden von Hand ausgesägt. Das Vorderteil des Rumpfes ist vorne kastenförmig, so dass der Zusammenbau nicht schwierig war. Anschließend beide Seiten zur gleichen Zeit verklebt, so dass es kein Bananenrumpf gibt | ||
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Die Rippen waren alle gleich. Im Blockverfahren schnell hergestellt. Aufwendiger waren dann Landeklappen und Querruder. | |
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Zum Transport war das Höhen -und
Seitenleitwerk noch nicht montiert. Auch das Fahrwerk konnte noch nicht
montiert werden, da es sich um einen normalen PKW handelt.
Blick durch die hintere Tür auf das Hinterteil des Rumpfes. |
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Das Flugzeug befindet sich im Hangar. Leitwerke sind montiert. Fahrwerk und Fahrwerksverkleidung angebracht und die Anlenkung für das Heckfahrwerk montiert. |
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Hier sind die Halterungen für die Flächenbefestigungen sehr gut zu erkennen. Da musste der Holzwurm in das Lager der Metaller steigen. | |
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Die Schriftzüge wurden mit Hilfe
eines Plotters hergestellt.
Nach dem alle Einbauten so weit installiert waren, ging es ans Auswiegen. Dazu wurde natürlich der Flieger zusammengebaut. |
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Ein Aufklärer hat eine Menge Glas. Da muss also schon ein toller Pilot rein. Axels Scale Pilot fertigt so etwas in phantastischer Ausführung |
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Hier sind die beiden Schalter der Doppelstromversorgung gut zu sehen. Des Weiteren befinden sich zwei 3000mA Akkus zur Stromversorgung im Modell. Höhenruder doppelt angelenkt. Als Servos sind 8 645 Hitec eingebaut. Geflogen wird auf Futaba FX-20 2,4 |
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Nachdem das Wetter sich von seiner besten Seite zeigte wurde die Stinson dann zum Einfliegen fertig gemacht. Da sucht man sich am besten einen Tag heraus, an dem nicht so viele Modellbaukameraden auf dem Platz sind, da man mit sich und seinem Flugzeug genug zu tun hat. Anwesend war natürlich ein Flugleiter.
Vor dem Erstflug werden die obligatorischen Bilder für die Photosammlung geschossen. Die Tarnfarben kommen hier besonders zur Geltung. | ||
Der Erbauer mit seinem jüngsten Wurf | Nahaufnahmen des Piloten. Ob er wohl weiß, was auf ihn in den nächsten Minuten zukommt. | |
Anwerfen des Motors. Es handelt sich um einen 52ccm Quadra. Dieser hat einen Aufziehmechanismus. Dieses System funktioniert sehr gut und ist besonders "fingerschonend." | ||
Anrollen zum Start | Letzte Motorkontrolle. Kontrolle aller Ruder. | Kontrolle des laufenden Motors. Insbesondere ob die Übergänge stimmen. Sind die Wege richtig eingestellt, so dass sich der Motor gut drosseln lässt? Da der Motor noch neu ist sollte er noch etwas fett laufen. |
Der Photograf hat einen guten Augenblick erwischt. Deutlich ist zu erkennen, dass das Heck vom Boden abgehoben hat. Dies ist der richtige Zeitpunkt um das Höhenruder zu ziehen. Auch dies ist sehr gut zu sehen. | ||
Nach einigen unwesentlichen Trimmänderungen flog sie auf Anhieb wie auf Schienen. Eine leichte Kopflastigkeit wurde inzwischen geändert. Auch die Klappen wurden ausprobiert wie man gut erkennen kann. Die Langsamflugeigenschaften sind phantastisch. So wie eine Aufklärer sein soll. |